Projekt in Südsudan, Ri Yubu

Ave Maria Mission

Unser Hilfsprojekt in Südsudan / Ri Yubu - in der Pfarrei Ave Maria, außerhalb Mupio gelegen

    Im vom Krieg zerrütteten Südsudan verbessert Pater Avelino Bassols MCSPA mit verschiedenen Maßnahmen schrittweise das Leben der Bevölkerung in seiner Pfarrei „Ave Maria“. Neben der für junge Menschen wichtigen Schulerziehung und Berufsausbildung ist ein großes Problem die mangelnde Gesundheitsversorgung. Zusätzlich kümmert er sich um die Versorgung von Flüchtlingen, die in seiner Pfarrei Schutz suchen.


    Mit dem Kauf von medizinischen Geräten und Medikamenten unterstützt die Stiftung die Notfallambulanz und die neu erbaute Krankenstation.

Projektverantwortliche:

Helga Koeppe (Deutschland)

Pater Avelino Bassols MCSPA (Südsudan)

Stand August 2022

Impfungen sind wichtig
Pfarrkirche "Ave Maria" in Google Maps anzeigen

Die Kirche der Pfarrei "Ave Maria" befindet sich - nicht weit von der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik entfernt - ca. 6 km östlich von Ri Yubu [Yubo], zwei Autostunden südwestlich von Tambura [Tumbura/Tombura].

Pater Avelino bittet um Unterstützung für sein Gesundheitsprojekt im Südsudan


Südsudan ist das jüngste Land Afrikas. Mehr als 50 Jahre lang wurden in verschiedenen Bürgerkriegen weite Teile des Landes verwüstet. Nach dem Waffenstillstand 2016 hat Pater Avelino von Kenia aus mitgeholfen die Pfarrei „Ave-Maria“, die völlig zerstört war, wiederaufzubauen. Seit 2019 ist er nun ganz als Seelsorger in Südsudan tätig und versucht, wie zuletzt in Kenia, die Schulerziehung, die Landwirtschaft und die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Vor allem geht es ihm um die Gesundheitsversorgung. Sie ist im Südsudan selbst im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern sehr schlecht, im gesamten Gebiet der Pfarrei gab es sogar keinerlei richtige Gesundheitsversorgung. Pater Avelino beginnt die Situation zu verbessern und bittet uns um Unterstützung. Hier ein Auszug aus seinem Bericht vom September 2020:

Gesundheitsversorgung

Ave Maria Mission

Catholic Diocese of Tombura-Yambio

Source Yubu, Tambura County

Western Equatoria State

South Sudan


    Die Pfarrei Ave Maria befindet sich 6 km von der Stadt Source Yubu oder Rii Yubu entfernt. Im gesamten Source Yubu gibt es keinerlei richtige Gesundheitsversorgung. Die nächste Gesundheitsversorgung ist in Tombura, 2 Autostunden entfernt. In Tombura ist ein von der Regierung geführtes Krankenhaus mit einer recht mangelnden Versorgung. Für die meisten Menschen ist Tombura aber nicht erreichbar. Das einzige Krankenhaus, das eine einigermaßen anständige Versorgung hat, ist in Nzara, bei Yambio. Das bedeutet, dass die Menschen, wenn sie erkranken entweder von selber wieder gesund werden oder einfach sterben. Die Sterberate auch bei jungen Menschen, die eigentlich geheilt werden könnten, ist in diesem Gebiet sehr hoch.


    Als wir 2019 diese Lage sahen, haben wir sehr schnell einen Raum provisorisch als Notfallambulanz eingerichtet. Wir konnten einige Medikamente aus Uganda besorgen. Die ursprüngliche Idee war, etwas für die Menschen direkt um die Mission herum zu tun. Wir hatten aber sofort Patienten aus der ganzen Region.
Im Unterschied zu anderen afrikanischen Ländern ist die allgemeine Gesundheitsversorgung hier doch sehr schlecht.


    Wir hatten zwar noch keine richtige Krankenstation, aber es war ein wichtiger Schritt, denn es ist die einzige Versorgungsstelle weit und breit. In den ersten fünf Monaten hatten wir in dieser Noteinrichtung 2992 Patienten behandelt. Das Häufigste war Malaria und Typhus, aber dazu kamen eine Vielzahl von anderen Krankheiten, wie Würmer, bakterielle Entzündungen, Bluthochdruck, Hepatitis B und andere Geschlechtskrankheiten, aber auch 3 Menschen mit Krebs, 2 Menschen mit einem Herzanfall, verschiedene Menschen mit Augenentzündungen und natürlich viele Unfälle mit dem Motorrad oder auch mit dem Fahrrad. In der Notfallambulanz wurden auch kleinere Operationen durchgeführt und oft mussten wir Patienten einige Tage dabehalten, bis sie wieder gesund waren. Da die Noteinrichtung nur aus einem einzigen Raum besteht, mussten wir die Patienten in unserem Pfarrhaus unterbringen. Eine Woche hatten wir gleich drei Patienten in unserem Haus, die alle mit ihren Verwandten hier unterkommen mussten. Damit war für einige Tage unser Pfarrhaus ein Notlazarett.


    Nachdem dies nicht mehr ausreichend war, fragten wir bei Sudan Relief Fund und bekamen im Februar 2020 eine Unterstützung zum Bau einer richtigen Krankenstation. Wenn wir die Krankenstation in Ave Maria eingerichtet haben, die praktisch einem kleinen Missionskrankenhaus gleicht, werden wir einen großen Schritt geleistet haben. Es wird die erste und einzige gesundheitliche Versorgungsstelle im ganzen Gebiet sein. Ich danke für Ihre Unterstützung.


    Pater Avelino Bassols MCSPA, September 2020

Nach der anfänglichen Behandlung der Patienten in einer provisorischen Notversorgungsstation wurde zu Beginn des Jahres 2020 mit dem Bau einer Krankenstation begonnen. Die Stiftung beteiligt sich an den Kosten für die Ausstattung mit Geräten und Medikamenten.

Planung und Bau der Krankenstation mit Patientenzimmern, Büro, Untersuchungsräumen, Labor, Apotheke, Lager usw.


Modell der Krankenstation der Pfarrei Ave Maria
Beim Bau der neuen Krankenstation
Der Bau geht voran
Der Bau macht Fortschritte

Im Juli 2021 erhielten wir einen weiteren Bericht von Pater Avelino aus dem Südsudan. Er berichtet unter anderem von seinem Projekt der Gesundheitsversorgung, die in dieser Region besonders wichtig und notwendig ist. Der Bau der Krankenstation sei leider nicht so zügig vorangegangen, wie geplant. Es wurden aber große Fortschritte gemacht, und zur Ergänzung der Notfallambulanz sind Teile des Neubaus schon in Betrieb. Ein Krankenpfleger ist jetzt ständig vor Ort, für eine gewisse Zeit kommen immer wieder zusätzliche Krankenpfleger und auch Ärzte dazu.

Der Bau ist bald vollendet

In der neuen
Krankenstation wird noch alles Mögliche zur Einrichtung gebraucht, von den Betten bis zur Laborausstattung.

Einweihung 2022

Die Einweihung der neuen
Krankenstation
war ein großes Fest.


Am Bau haben viele mitgeholfen, es war eine Gemeinschaftsleistung aus der Gemeinde Ave Maria, und gemeinschaftlich wurde gefeiert.

Mitte des Jahres 2022 informierte uns Pater Avelino über die Fortschritte beim Gesundheitsprojekt und dass Anfang 2022 der Bau des kleinen Krankenhauses endlich fertiggestellt werden konnte.

Im Krankenhaus gibt es jetzt ein Arztzimmer, ein Behandlungszimmer und einige Krankenzimmer. Alles funktionsfähig, aber verglichen mit den Einrichtungen eines Krankenhauses bei uns etwas spärlich. Deshalb bittet uns Pater Avelino um Zuschüsse für weitere Einrichtungen des Krankenhauses.

Gesundheitsversorgung

Ave Maria Mission


    Als wir im Juli 2019 in Ave Maria anfingen und es überhaupt keine Gesundheitsversorgung gab, öffneten wir eine Notfallklinik. Ursprünglich sollte sie für die Mitarbeiter und Nachbarn unserer Missionsstation sein. Inzwischen kommen aber kranke Menschen von nah und fern. Im April hatten wir einen Augenarzt, der 157 Patienten untersuchte und 48 erfolgreich an den Augen operierte. Ein junger Mann, dem vor acht Jahren das Gewehr im Gesicht explodierte und blind geworden war, konnte auf einmal wieder sehen. Er hat Luftsprünge gemacht und gesagt, dass er sich nun wieder um seine Familie kümmern kann, das Feld bebauen, seine Freunde treffen ...


    Inzwischen ist eine richtige Krankenstation mit einigen Betten im Bau. Sie wird auch eingerichtet werden, und sie wird ihr eigenes Labor haben. Für so eine Krankenstation ist natürlich ein Krankenpfleger nicht genug. Nun sind wir aufgerufen, durch den Förderverein die Gehälter und den Unterhalt von einem weiteren Pfleger oder einer Krankenschwester aus Uganda und einen Laborassistenten zu bezahlen. Vielleicht schaffen wir es sogar, einen Arzt für die Krankenstation zu gewinnen. Aber wir benötigen weiterhin Unterstützung für die Einrichtung der Krankenstation und immer für Medikamente.


    Pater Avelino Bassols MCSPA, Juli 2021


2022 ergänzt Pater Avelino:


Die neue Krankenstation ist fertig. Es war ein Glück, dass wir die Krankenstation gebaut und eingerichtet haben, bevor wir wussten, dass es zu einer Flüchtlingskrise kommen würde. Mit einer erhöhten Anzahl an Menschen haben wir jetzt auch viel mehr Patienten zu betreuen. Wir brauchen dringend Medikamente. Darum bitten wir um Unterstützung.


    Pater Avelino Bassols MCSPA, Juli 2022

Seit September 2021 hat Pater Avelino zusätzlich zu seinem Anliegen der Gesundheitsversorgung ein weiteres großes Projekt in Angriff genommen, die

Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen.


Vor allem auch weil wieder Bürgerkrieg im Südsudan herrscht, strömten scharenweise ganze Familien aus den Kriegsgebieten herbei und suchten Schutz in der Nähe der Kirche Ave Maria.

Zunächst wurden sie im Pfarrhaus und in der Notfallambulanz untergebracht, aber der Platz reichte nicht aus.


Da zeigte sich wieder Pater Avelinos Talent,

Lösungen zu suchen und zu finden.



Innerhalb des Pfarreigeländes von Ave Maria hat Pater Avelino den Familien kleine Grundstücke von 15 x 20 Meter zugewiesen. Er organisierte Material, und so konnte sich jede Familie ein kleines Haus bauen. Das sprach sich herum und weitere Familien kamen, um Schutz zu suchen. Also wurde weiterer Grund zur Verfügung gestellt, und viele weitere Familien bauten sich ihre Häuser. Vom Krankenhaus aus wurde eine Wasserleitung zu den Häusern gelegt. An drei verschiedenen Wasserstellen können die Flüchtlinge Trinkwasser holen.

Gegenwärtig (Juli 2022) wohnen 705 Familien, insgesamt 3.743 Menschen, auf dem Pfarrgelände rund um Ave Maria.


So haben die Flüchtlinge mittlerweile sich ihr eigenes großes Dorf gebaut.

Pater Avelino sorgte dafür, dass die Flüchtlinge in den neuen Siedlungen sich ihre eigenen Vertreter wählen, die dann z. B. auch die Nahrungsmittel gerecht verteilen, damit niemand hungern muss.

Diese Nahrungsmittel hat ebenfalls Pater Avelino organisiert, z. B. durch Spenden vom Kindermissionswerk Aachen. Auf Dauer können die Menschen jedoch nicht durch Spenden ernährt werden. Viele der Flüchtlinge waren Bauern. Pater Avelino suchte zusammen mit den einheimischen Behörden nach Ackerflächen. Sie fanden freies Land - das scheint es im Südsudan noch zu geben. So haben bis jetzt 284 Familien Felder bekommen, sie haben ihre Felder bereits bearbeitet und gesät und konnten im Juli bereits ernten.

Die Stiftung wird Pater Avelino auch weiterhin vor allem bei der Beschaffung von Medikamenten und medizinischen Geräten unterstützen.

Helga Koeppe, 24.08.2022

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